Die New Yorker WHITE HILLS sind Kult, spätestens seit ihrem Auftritt in Jarmuschs „Only Lovers Left Alive“ (2013) – im Nachtclub, kurz bevor Ava Ian die Seele aussaugt, da spielen sie. Aber eigentlich wäre dieser cinéastische Adelsschlag gar nicht nötig gewesen, um sie in der Popkultur zu verewigen, zu einzigartig ist ihre Spielweise, zu „signature“ ihr Sound. Ihre Spezialität sind sogenannte Multi-Layered Tracks, Stücke also, wo sich Klangebenen – wobei man an ihrer Stelle wohl treffender von Lärmwänden sprechen müsste – übereinanderlegen, aufeinanderschichten. Psychedelic-Rock versteht sich, mit Satelliten verteilt in fast jeder Ecke des Rock-Kosmos, in welcher es sich lohnt eine Sonde zu platzieren. Kraut, Stoner, Space, Art, Post-Punk, Goth, Metal – gehört alles zu ihren Werkzeugen, mit welchen sie ihre Songs zimmern. Und wir sprechen hier von Präzisionswerkzeugen, kein Bauhaus-Schrott, sondern rostfrei und von feinster Qualität. Dabei bleiben sie nicht auf musikalischer Ebene stehen, sondern messen auch ihren Texten wichtigen Raum zu – WHITE HILLS verstehen sich diesbezüglich voll und ganz als Künstlerkollektiv, welches Grenzen auslotet und Kontexte in Frage stellt, in guter alter No-Wave-Manier. Kein Zufall also, dass sie sich für ihre neuste Scheibe – Stop Mute Defeat – einen Freund aus dieser Zeit angelacht haben, Martin Bisi, Gründer und Produzent – Herbie Hancock, Lydia Lunch, Afrika Bambaata, Swans, Sonic Youth u.v.a – des legendären Avantgarde-Studio „BC Studio“ in Brooklyn. “Exposing Western vulgarity in bright light, Stop Mute Defeat is a fearless and necessary denunciation of the political and economic powers that be.“ So die Band zum neuen Album und dem bleibt wenig hinzuzufügen. Höchstens vielleicht, dass die WHITE HILLS wohl vertraut sind mit der Reitschule, welche sie lieben und welcher sie immer mal wieder einen Besuch abstatten. Friends of the house also und das verspricht ein Konzert in familiärer Atmosphäre, keine Selbstverständlichkeit. (txt:üd)