Mit einem Namen, der einer englischen Fernseh-Serie aus den 70’er-Jahren entlehnt wurde, einer trashigen Science Fiction Horrorkomödie, ist das Quartett aus dem Süden Londons seit über zehn Jahren unterwegs, eine gehörige Portion Humor wie er den Briten eigen ist in den Ramschladen Punk zurückzubringen, der dort nicht erst seit dem grossen Sellout abhanden gekommen ist.
Seit Kindesbeinen befreundet, haben die vier miteinander die Erfahrung hinter sich gebracht, dass Bier tatsächlich dickflüssiger ist als Wasser, und mit dementsprechend starken Banden gerüstet ein Projekt gestartet, das ihnen erlaubt hat, die Qualitäten des Gerstensaftes anderer Länder zu erproben: Auf fünf Touren durch Ungarn, drei durch Spanien und Holland zum Beispiel, Abstechern nach Wolgograd und Ostberlin, Kiev und Kiel.
Das «lautestest gehütete Geheimnis von Londons Südosten», die vom englischen Musikmagazin «The Wire» mit der Wahl zur Live-Band des Jahres 2000 honorierte Bühnenpräsenz der Punk-Surrealisten, ist zugleich Music Hall, Punk ohne Gitarre, dafür mit einem Keyboard, wahlweise Marx Brothers oder Monty Python, ansteckende Anarchie mit einer Prise Verrücktheit in jedem abgesonderten Schweisstropfen.
Etwas gemächlicher, aber nicht weniger abgedreht und humorvoll, gehen die zwei anderen Live-Acts des Abends zur Sache: Pete Um hat sich tief auf die Wissenschaft der Loops eingelassen, um seine Songs zu kreieren, in welchen er wie ein nach der Verjüngungskur wiederauferstandener Syd Barrett, oder wie ein wirklich rotziger Billy Bragg erscheint.
The Man From Uranus wird uns zudem mit einem Instrumentarium, in welchem Theremins und Geräte aus dem Hause Moog enthalten sind, in ferne Galaxien entführen, in welche vor ihm nur Karlheinz Stockhausen, John Cage und Morton Subotnick vorgedrungen sind.