Wer sich Gutbucket nennt, und sein Album «Dry Humping the American Dream» betitelt, übrigens das zweite nach dem Debut «Insomniacs Dream», lässt vermuten, dass da eine gewisse Respektlosigkeit im Spiel ist — was durchaus richtig ist.
In der Tat ist das Quartett, das sich selbst als «Juke Joint Punk-Jazz Kerzoom» bezeichnet, vier mit einer Jazz-Ausbildung befrachtete junge New Yorker, einen Weg gegangen, den noch niemand vor ihnen gegangen ist, und allenfalls gebührt ihnen der Respekt, einen eigenen Stil aus der Fusion von Free Jazz, Jam Band Rock, Funk, Heavy Metal, Latin, Klezmer, Polka, Surfpunk, Rock’n’Roll, und dann noch einigen anderen Zutaten zu schaffen, die an sich unvereinbar scheinen.
Dementsprechend dürfen sich die Kritiker wieder einmal kreativ ergehen, und so werden den Perlen wie diese auf sie gemünzt:
«Nothing makes you feel as sane as listening to musicians who are clearly out of their minds … Like the circus clown who continually pretends he’s falling off his unicycle yet never actually does, Gutbucket has a wonderful knack for melting time without ever loosing the groove. Would have hurt my ears if I wasn’t laughing so hard.» (Guitar Player),
«Gutbucket’s stylistic chaos makes sonic dime-turns, blasting from riff-based heavy rock to jazz and klezmer, often in one song. The resulting noise sounds much larger than the quartet making it.» (The Onion),
«Sounds like Raymond Scott’s Soundtrack for a movie about Frank Zappa, performed by Slayer and Ornette Coleman, only the reels are not in order.» (Nashville Scene)
Es passt da, dass die Vier, neben ihren Aktivitäten mit dem Ethel String Quartet, seit einiger Zeit auch Live-Soundtracks zu frühen Animationsfilm-Klassikern aufführen. Soeben erschien auch ihr drittes Album «Sludge Test», dessen Cover, es sei verraten, das Plakatmotiv für ihr erstes Konzert im Dachstock ziert, von einem unserer Hausgrafiker geschaffen.