Das JAPANESE NEW MUSIC FESTIVAL ist ein durchaus grössenwahnsinniges Projekt, da sagen so drei ausgemergelte Japa-Shizos eben mal ein ganzes Festival an. Bestritten von einem Trio, nur ihnen. TATSUYA YOSHIDA – Ruins – MAKOTO KAWABATA – Acid Mothers Temple – und ATSUSHI TSUYAMA – ex. Acid Mothers Temple – total verrückte Hunde! «Smallest festival, five bands and only three musicians», so der Schlagzeuger YOSHIDA. Konzept? Na klar! Und zwar ein Modulares, das Ganze ergibt natürlich mehr als die Summe seiner Einzelteile und trotzdem sind die Einzelteile an sich funktionstauglich, capisch? Das Line-Up präsentiert sich dann folgendermassen: Ruins alone, Acid Mothers Temple SWR, Akaten, Zoffy, Zubi Zuva X, Psyche Bugyo, Atsushi Tsuyama Solo, Makoto Kawabata Solo. Schwer zu sagen was die Jungs in ihrem Leben am meisten beeinflusst, beziehungsweise verstört hat aber sicher haben sie dabei immer mal wieder vom gelben Schnee gegessen, vor welchem Zappa zu warnen pflegte. «Don’t eat yellow snow! » Die Japanizos zerlegen in ihrer Show mal eben um die 100 Jahre Musikgeschichte, persiflieren dabei von Prog bis Noise, überspitzen Psych und Drone, und impfen dem Szenenpublikum ein, was diesem auf weiten Strecken des dünkelhaften Puristen Daseins fehlt, Humor! JAPANESE NEW MUSIC FESTIVAL ist eben auch darum so avantgarde, weil sich die Protagonisten nicht zu schade sind, genau diesen elitären Kontext auch zu sprengen. Dafür bedarf es eigentlich nicht viel, nur ein wenig Selbstironie und Lockerheit – Augenzwinkerer halt. Aber natürlich sind die Voraussetzungen auch zu ihren Besten. Im Wissen darum, dass sie wohl zu den technisch begnadetsten Musiker auf der Kugel zählen, lässt sich getrost gut lachen! JAPANESE NEW MUSIC FESTIVAL – ein Pflichtanlass für alle Liebhaber_Innen von richtigem Freak-Shizzle! (txt:üd)