So wertetreu sein Rapstil, so kontrovers und unangepasst seine Künstlerpersönlichkeit: MC-Legende Ryan Andrew Thorburn alias R.A. The Rugged Man. Seit er zwölf ist, begeistert er sich für Hip Hop. Damals baut er mit ersten Battles in der Nachbarschaft seine Rapskills auf. Schnell erobert sich R.A. nicht nur einen Ruf als hochbegabter Emporkömmling aus dem Eastcoast-Underground, sondern bereits 1992 im Alter von 18 auch den Plattenvertrag mit Jive Records. Unter dem Pseudonym Crustified Dibbs macht er jedoch nicht nur musikalisch, sondern auch als Rebell wider die Musikindustrie von sich Reden. Verständlicherweise riskieren Zeilen wie “Every record label sucks dick” manche Freundschaft. Daraufhin hat er in vielen Aufnahmestudios ebenso Hausverbot wie auf den Bühnen des Landes. Auf der Flucht vor dem zerrütteten Umfeld feilt er an seiner Performance und entwickelt eine Filmleidenschaft, die er später in mehrere Drehbücher übersetzt. Drogenskandale und Psychiatrie-Aufenthalt kann er alsbald ebenfalls vorweisen. Der skandalumwitterte Ruf tut Rugged Mans Popularität innerhalb der Szene allerdings keinen Abbruch. Es kommt zu beeindruckenden Kollaborationen mit Notorious B.I.G., Mobb Deep, Wu-Tang Clan, Chuck D oder Jedi Mind Tricks. Erst 2004 erscheint das offizielle Debütalbum von The Rugged Man: “Die Rugged Man Die” auf dem Label Nature Sounds. Über die Jahre hat er sich die kontroverse Art sowie den überaus einflussreichen, tendenziell oldschooligen Stil bewahrt. Bis er ein weiteres Album folgen lässt, ziehen Jahre ins Land. Im Mai 2013 veröffentlichte R.A. sein zweites offizielles Album ”Legends Never Die”, mit Features unter anderem von Talib Kweli, Eamon und Tech N9ne. Das einzige, das diesem Mann heilig scheint: einhundert Prozent künstlerische Unabhängigkeit.