Dieses Mal sollte es klappen mit dem Firewater Konzert, welches wegen Unfalls des Sängers Tod A. vom Oktober in den Februar verschoben wurde!
Vier Jahre sind vergangen seit dem letzten Album «The Golden Hour», während welchen Sänger und Songwriter Tod A. nicht nur das bestehende Material aus mittlerweile sechs Alben mit auf Tour nahm, inzwischen in Istanbul ansässig hat er auch an neuen Songs gearbeitet. Das Resultat, das siebte Album des beständig wechselnden Kollektivs Firewater, heisst «International Orange», und enthält wiederum sämtliche markentypischen Ingredienzen des Destillats. Nach der Auflösung seiner Proto-Industrial-Punk-Band Cop Shoot Cop hatte Tod begonnen, seine weiterhin fein geschmiedeten, scharf geschliffenen Lyrics in ein neues musikalisches Umfeld zu stellen, ein Gebräu aus Klezmer, Punk, Spionagefilm- und Bollywood-Soundtracks, Reggae, Jazz, Punjabi Bhangra und Surf: multikulturelle Zirkusmusik in Form eines bekömmlichen, bittersüssen Cocktails. In seiner neuen Heimat Istanbul entstanden, wiederum vom früheren Mitmusiker Tamir Muskat (Balkan Beat Box) abgemischt, gehören zum aktuellen Mix auch türkische Maqsoum-Rythmen, griechischer Rembetiko und Old School Mambo, poetische Höhenflüge einzubetten, welche beissende Kommentare zum Zeitgeschehen ebenso beinhalten wie die unverzichtbaren, für seine Lyrik charakteristischen Bilder von Verzweiflung und Hoffnung, eine Palette aus Sarkasmus, Melancholie, Wut, Humor und Zuversicht umfassend. Dabei hält Tod fest, dass das während der auf Grund der festgehaltenen Hilfs-Flotte für den Gaza-Streifen entstandenen Krise zwischen der Türkei und Israel in Istanbul aufgenommene Album mit MusikerInnen aus just den beiden Ländern eingespielt wurde: «Ein Schritt in die richtige Richtung: Selbst wenn Regierungen nicht miteinander auskommen, für den Rest von uns können wir immer noch hoffen.»