Du schaust aus dem Fenster, da unten liegt Kreuzberg zu deinen Füßen. Da drüben ist das »Watergate«, da vorne das »Café Bagdad« und da hinten das »Magnet«. Stimmengewirr, Menschengedränge, Sirenen, Lichter. Es ist flirrend heiß. Du kannst nicht schlafen.
Dieses rastlose Berlin ist die Kulisse von »Zum Glück in die Zukunft«. Der Rapper, Texter und Songwriter Marteria hat zwölf einzigartige Songs erschaffen, die ein echtes, authentisches Lebensgefühl zwischen Neuköllner Kiezkindern, jungen Müttern vom Prenzlauer Berg und Friedrichshainer Lebenskünstlern auf den Punkt formulieren. Und die trotzdem genau so gut in Eberswalde oder Villingen-Schwenningen funktionieren. Lyrisch wie musikalisch ist »Zum Glück in die Zukunft« laut Marterias Freund und Mentor Jan Delay das beste deutschsprachige HipHop-Album, das in den letzten Jahren erschienen ist.
Die Soundarchitekten dieser Platte sind Monk, DJ Illvibe und Berger, zusammen bekannt als The Krauts. Sie haben zusammen mit Peter Fox dessen Soloalbum »Stadtaffe« produziert, das sich bis heute über eine Million Mal verkauft hat, was einer fünffachen Platinauszeichnung entspricht. Um das Album zu schreiben, bezogen Marteria und The Krauts vor gut zwei Jahren eine Zweckwohngemeinschaft in einem dänischen Ferienhaus. »Da war nur eine Koppel mit zwei Pferden und das Meer in Sichtweite, du hast ein Eichhörnchen furzen hören«, lacht Marteria. In der Sauna wurde die Aufnahmekabine errichtet, in den Schlafzimmern wurden Keyboards und Equipment aufgebaut. Nach zwei Wochen kehrten die Musiker mit einem dicken Batzen Songlayouts zurück. All die Ideen, die Marteria in seiner lauten, hektischen Wahlheimat gesammelt hatte, konnte er in der abgeschiedenen Idylle der dänischen Provinz endlich zu Papier bringen.
Neben den Krauts sind die Mitstreiter auf »Zum Glück in die Zukunft« ein buntes Sammelsurium aus glühenden Verehrern, Freunden, Mentoren und Lieblingsmenschen des Wahlberliners. Da wäre natürlich Jan Delay, der Supporter der ersten Stunde. Auch Peter Fox hat eines seiner seltenen Features aufgenommen – nicht nur, weil er ohnehin öfters bei den Krauts im Studio vorbeischaut, sondern auch, weil er einfach an Marteria glaubt. Miss Platnum, die mittlerweile zu seiner guten Freundin geworden ist und mit ihrer gewaltigen Stimme gleich auf mehreren Songs in Erscheinung tritt.. Casper, die andere Hoffnung des neuen deutschen HipHop. Yasha, ein in New York lebender Exilberliner und das nächste große Projekt der Krauts. Und nicht zuletzt Marsimoto – der imaginäre Bruder, das verkiffte Comic-Alter-Ego von Marteria, das ihm aber letztlich den Weg geebnet hat.