Zu gross für die Schweiz, nahmen die Young Gods den Umweg über England, die Musiklandschaft zu revolutionieren, bevor sie auch hierzulande wahrgenommen wurden.
In der Tat schien es 1985 abwegig, die Gitarren mit einem Sampler zu ersetzen, Rock, Industrial, Klassische und Barock-Musik, Ambient und Elektronik zum eigenen Stil zu verbinden.
Nicht nur, dass ihre Experimente Nachhaltigkeit aufweisen, von Leuten wie den Chemical Brothers, David Bowie oder U2 als Einfluss zitiert werden, auch ihre Offenheit gegenüber musikalischen Richtungen und der Musikgeschichte, die Fähigkeit, sie in ihrem Idiom neu zu interpretieren, haben sie in den mehr als zwanzig Jahren ihres Bestehens immer wieder neu belegt.
Nach Ausflügen wie ihrer Version von Kurt Weills «Dreigroschenoper», Unplugged-Exkursionen, einer Huldigung an das Woodstock-Festival, oder dem «Amazonia Ambient Project», haben sie sich mit ihrem letztes Jahr veröffentlichten Album «Super Ready/Fragmenté» ihrer Wurzeln besonnen, und bieten für ihre Verhältnisse direkten, in jeder Hinsicht kraftvollen Rock, mal mit Farbtönen aus dem Blues, mal mit psychedelischem Anstrich, so dass sich die neuen Stücke an Konzerten nahtlos in die Highlights einreihen lassen, deren sie seit dem Debut «L’Envoyé» eine Menge produziert haben.