Auch im verflixten 17ten Jahr nach dem Millennium wollen wir den liebevoll zerstreuten Techno preisen. In der hölzernen Tanzdiele deines Vertrauens haben wir dazu den SCHEIBENKLEISTER dick angeteigt. Die knackige Partyreihe für Traumtänzer jeglicher Couleur dient zwar erst seit kurzem der Huldigung elektronischer Klassenfahrten, doch DER DRITTE RAUM, den wir stolz als fulminanten Live-Hauptgang reichen, hat bereits mehr als zwei Jahrzehnte der technoiden Lobpreisung auf dem Buckel. Der sonore Zaubermeister Andreas Krüger und sein emsiger Ko-Pilot Ralf Uhrlandt schaffen es seit jeher ermunternde Klangszenerien auf Tanzparkett zu klecksen und dürfen mit gutem Recht als alte Hasen ihrer Zunft betitelt werden. Rhythmisch treibend, melodiös verspielt und mit mannigfachen euphonischen Spritzern und Flecken versehen, verhelfen ihre detailverliebten Livesets zu wahrer Verzückung. Etwas kuscheliger mag es der mehr als probate Sidekick des Abends LA BOUM FATALE. Seine Kompositionen schlingern schwermütig zwischen Melancholie und Euphorie und vermögen es vielschichtig zu beflügeln. Genauso ambivalent wie sein musikalisches Werk pendelt auch der Schöpfer hin und her. Der sich in Berlin und Hamburg zuhause fühlende Antonio de Spirt beehrt uns mit seinem Debütalbum «Holygram» im Gepäck, und wird uns zwiespältig zu geselligen Klubaktivitäten anregen. Dabei hilft es gelegentlich in den Spiegel zu schauen. Der Anblick unseres Spiegelbilds wirkt nämlich der zappelbedingten Vergnügungsstätten-Zerrissenheit heilsam entgegen. Hier ist natürlich der Bernische Vorzeigecharmeur SPIEGELBILD gemeint, dessen harmonisch arrangiertes Stückwerk tatsächlich über eine schwärmerisch koppelnde Beschaffenheit verfügt und dazu bestens zur Abrundung dieser äusserst verlockenden Nacht geeignet ist.