Goldie, das Hippiekind aus dem Pott; nix da mit Street Talk, viemehr zeitgeistiger Backpack, aber ohne Zulu-Nation Verblendung, dafür mit superflauschigen Beats à la Suff Daddy oder Hulk Hodn; kommt gut, sehr sehr gut. Mit seinem Debütalbum “AVAKADAVRA” – released im Oktober ’16 – ist der Blondschopf nun auf Tour und wirbelt Staub, ganz gehörig. Coming-of-Age Sprechgesang, hat wer in der deutschen Presse vermerkt; warum eigentlich nicht? Sozialisiert auf dem Skateboard, macht GOLDROGER die dazugehörige Diskographie durch, erst Ska und Punk, dann allmählich – über den Off-Beat – zum Kiffer-Rap, zu Seeed, zu Delay und dann war’s passiert: Hip-Hop. Persönlich landete er – auch einem wohlbekannten Plot folgend – an der Uni, um dort jedoch schnell zu merken, dass es sich bei der Institution zwar um ein Containerschiff voller Wissen handelt, allerdings auf falschem Kurs. Also schwenkte er den Fokus um und stellte ihn scharf auf seine Musik, seine Texte. Weil das einfach mehr Seele hat als das Pauken. Goldies Geschichten streifen vieles, sie streifen Verschwörungstheorien, Philosophie, Politik, Welt- und Liebesschmerz. Im Grundton relativierender Skeptizismus, konterkariert durch die pure Lust am Sein. Was soll’s, die Gesellschaft auf Abwegen, das Leben trotzdem scheissschön, ist auch Einstellungssache…
Stream of Consciousness trifft bei GOLDROGER auf Spoken Word, trifft auf Beginners-Flow, trifft auf musikalische Experimentierfreudigkeit. So lässt sich “AVAKADAVRA” in etwa subsumieren; die wirklich verdammt starke Instrumentierung sei dabei doppelt unterstrichen, really more than just a beat. Goldie im Rössli, dass sollte für den Jung doch die bizarre Erfahrung eines nach Hause kommen an einem vermeintlich fremden Ort werden. (txt:üd)