MERCHANDISE stammen eigentlich aus Tampa/Florida, seit einigen Jahren schrammeln sie aber vor allem in irgendwelchen Homestudios an der Ostküste. Vor zwei Jahren kreierten sie mit ihrem Album «After The End» eine Scheibe, welche sich – wie man sich das von leicht blasierten Indiefritzen so gewohnt ist – quasi konzeptuell einer Kategorisierung zu entziehen versuchte. Die Idee scheint klar: Festlegen ist nicht, Entscheidungen treffen viel zu anstrengend, und darum lieber weiterschweben, in einer Dunstwolke von Shiny-Beach-Riffs und leicht psychedelischen Drones, durchzogen von sporadischen Verstärkergewittern. Auf dem neuen Release «A Corpse Wired for Sound» zieht sich diese latente Larmoyanz weiter; Selbstmitleid gepaart mit etwas Süffisanz, das perfekte Setting für einen Abgesang. Der Indie-Rock, ein sinkendes Schiff? Scheiss egal, immerhin verkommen dann Bands wie MERCHANDISE nicht zu Merchandise. «Nomen est omen», so quasi, und hier scheinen eben doch etwas mehr Überlegungen hinter Name und Gestus zu stecken, als es die Buben zugeben möchten. MERCHANDISE ist wahrer Anti-Pop, und ihr Sound so etwas wie eine Annäherung an eine postmoderne Musik-Bohème, vielleicht. Das für fast lau im Rössli? Immerhin, diesbezüglich scheint eine Entscheidung mal kein Kraftakt zu werden… Support gibt es von EZTV: die tragen New York zu Grabe, eine stimmige Ouvertüre für diesen Abend. (txt üd)