BRONNT INDUSTRIES KAPITAL spielen ihren Soundtrack live zu OLEKSANDR DOVZHENKOs Stummfilmklassiker «Arsenal» aus dem Jahr 1928, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Aufstandes diesen Frühling, der in dem Film dargestellt wird und mit dem Album-Release des Soundtracks zusammenfällt. Der Soundtrack wurde von dem Oleksandr Dovzhenko National Center in Kiew, Ukraine, in Auftrag gegeben, um den kürzlich restaurierten Film zu begleiten. Das Projekt wird zusätzlich vom British Council unterstützt. «Arsenal» dokumentiert und heroisiert den Aufstand der Arbeiter in der gleichnamigen Kiewer Waffenfabrik in der Endphase des ersten Weltkriegs- Dieser Aufstand war ein entscheidender Moment im ukrainischen Unabhängigkeitskrieg. Mit ihm wollten die ukrainischen Bolschewisten und Partisanen im Januar 1918 die von Osten anrückende Rote Armee gegen die Ukrainischen Nationalisten (die damals das Land regierten) unterstützen. Der Aufstand wurde von der ukrainischen Nationalarmee blutig niedergeschlagen. Regisseur OLEKSANDR DOVZHENKO, selbst Ukrainer, schildert die leidvolle Geschichte seines Landes während des 1. Weltkriegs, welcher nach 1918 in einen Bürgerkrieg und in den bis 1921 dauernden ukrainisch-sowjetischen Krieg überging. Der Film veranschaulicht historische Vorgänge durch die Montage dokumentarischer Kontrastbilder. Rhythmus des Films und Rhythmus der Revolution interagieren und erschließen neue Wahrnehmungen. Die Ästhetik ist ausgesprochen experimentell und eines der schönsten Beispiele der avancierten sowjetrussischen Filmkunst. Nicht umsonst gilt DOVZHENKO als einer der bedeutendsten ukrainischen Regisseure. Der Filmwissenschaftler Vance Kepley, Jr. betrachtet «Arsenal» als einer der wenigen politischen Filme der Sowjetunion, der die Moral der gewalttätigen Vergeltung in Frage zu stellen scheint. Guy Bartell alias BRONNT INDUSTRIES KAPITAL, Produzent und Multiinstrumentalist aus Bristol, gelingt mit seinem Soundtrack mehr als eine schlichte, rückwärtsgewandte Vertonung der düsteren Visionen einer Kriegserzählung. Mit Samples, Gitarre und Okarina greift er unaufdringlich Elemente des Krautrock und die vorwärtsdrängende Manie des Shoegaze auf. Neben diesen progressiven Parts stehen eher zurückhaltende, aber dennoch verspielte Noise- und Geräuscharrangements. Der Film wird in der digital restaurierten Fassung aus dem Oleksandr Dovzhenko National Centre in Kiew gezeigt.