Sold Out: Anlass ist ausverkauft. Es gibt keine Abendkasse!
Ich liess an der Bahnhofstrasse gerade meine Sprüngli-Praliné Box verpacken, als ich mich zwischenzeitlich in die nahgelegene Import-Parfümerie begab, wo ich zwischen Paco und Rabanne auf Fipu der Jeans traf. Ich: „Wie läufts mit der Produktion?“ Er: „Hart gut, sind gerade dabei diesen postcool-kid-Hype zu prototypen“ Ich: „Nice, und UNIVERSAL?“ Er: „Kein Ding, haben wir in der Tasche!“ Ich: „Nice“. Danach kurz ein Foto vom Treffen auf Insta geposted, dazu „them jeans boys cool“ gezwitschert und zurück zu den Shoppingtaschen. Steige draussen ins erste Uber-Taxi und wähne auf der Fahrt an den Flughafen meine glatten Beine am Strand von Rimini. Der Charter fliegt aber nach Belpmoos, dem Eldorado der Provinz-Träume – dort wo auch die Jeans mit dem neuen Album „PRO“ abheben werden. Mit weissem Schal im Wind und einer Sèche auf der Lippe. Mundart ist eben Esperanto, Fernweh doch irgendwie Heimweh und „le charme secret de la bourgeoise“ die Nemesis unserer gottverlassenen Generation. JEANS FOR JESUS – bubble gum lined synth glitter blues – oder fürs Feuillton: Nicht nur Dialekt-Pop, auch Dialektik-Pop. „Music for the postcool kids“ halt. Support provided by „ALL XS“, taufrisches sweet-synth-Projekt aus der städtischen BoBo Peer – mit Anleihen aus British House, Minimal und R’n’B. Reflexive Songs, den Lichtkegel auf unsere Selbstgefälligkeit in der Komfortzone gerichtet. Zwischen all den uns offenstehenden Möglichkeiten und dem Verdrängen des Realen. Doch die unendliche Party wird uns nicht vom Diktat der Freiheit befreien. Aftershow-Party by DJ HOVE, sparkling beats guaranteed. (txt:üd)