Sold Out: Anlass ist ausverkauft. Es gibt keine Abendkasse!
Und jetzt mal wieder Geschichte – die Entwicklung der Brassband beginnt irgendwo vor einem englischen Kohlebergwerk, zur Zeit der Industrialisierung und als Präventionsbeschäftigung vor Lungenschäden. Es war eine urproletarische Sache, mit meist militärischen Vorzeichen, weil das gemeine Volk höchstens dort Musik zu blasen lernte (und die Blaskappelle dort entstand, als vorelektrisches Kommunikationsorgan) – no joke. Es ging ums Gemeinsame und um Mobilität, mit Blasinstrumenten lässts sich laufen und von Bar zu Bar ziehen und jetzt kann man den Bogen schlagen, in den amerikanischen Süden, nach New Orleans, wo diese Marschmusik – durch den Sezessionskrieg in die Mangrovenlagunen geschleppt – auf afrikanische Traditionen traf und das Ganze in den Spiel- und Hurenhäusern zu einer perlenbehangenen Tradition mutierte, sündengetränkter Synkretismus sozusagen – beste! MOOP MAMA raucht auf dieser Folie Hip-Hop und dazu versuchen sie immer mal wieder, eine aufgewertete Fussgängerzone unter Beschlag zu nehmen – denn Blech macht Lärm und das ist verdammt gut so. Und darum steht diese Formation auch immer mal gerne in der ersten Reihe bei Protesten, so zum Beispiel letztes Jahr mittels Soli-Konzert im Hambacher Forst. Und beharren sowieso gerne dezidiert auf politischen Noten. (txt:üd)