The T.C.H.I.K. sind ja ein bisschen anders drauf als jede andere Band, die verflucht ist, jung und in Deutschland geboren zu sein. Sie brauchen kein androgynes Verwirrspiel, keine Iro-Mützen, die grösser sind als sie selbst, keine Tattoos bis zum Hals, keine Pyramiden auf dem Kopf und noch nicht mal die romantisch säuselnde Verklärung der Jugend, um zu einer Identität zu finden. Ihre Songs sind allesamt aufs Wesentliche reduziert (Kick, Snare und Konzeptdilettantismus) und zu Dokumenten eines östrogenschäumenden Hedonismus geformt, die sich in den passenden Momenten ihrer immanenten Dialektik aufs drastischste bewusst werden. „Spaß muss sein“ vs. „Ich hab keinen Spass“. Das ist Anti-NDW, Anti-Punk, Pro-Anti-Punk, Neo-Punk revisited, Anti-Anti und Pro-Süsse-Boyz gleichzeitig. Wer hier nur unreflektierte, runtergerotzte Tagebuchpoesie vermutet, der hat zwar Recht aber dafür ist immerhin alles selbst geschrieben. Wir würden gerne detaillierte biographische Fakten anbieten, aber leider gibt es solche gar nicht. Es gibt nur nebulöse Legenden. Zur Bandgründung kam es wohl zufällig zwischen zwei energisch pubertierenden Mädchen mit dem Ziel, der Jungs der Band Schrottgrenze habhaft zu werden. Eine Tatsache, die den damals Involvierten heute sehr peinlich ist. Allerdings hatte sie zur Folge, dass die Band weiter existierte, nur damit die Mädchen behaupten konnten eine Band zu haben und weiterhin von den allseits bekannten Privilegien (freier Eintritt, freie Getränke, freie Liebe) zu kosten.