Klar stand die Botschaft im Vordergrund, nicht das Mittel sie zu übermitteln, als PEACHES anno 2000 mit ihrem Album «The Teaches of Peaches» die Bühnen erstürmte: Mit anzüglichen Texten und provokativem Auftreten machte sich die Kanadierin Merrill Nisker lustig über die übersexualisierte Musikszene, indem sie sich selbst als deren Objekt anpries – anfänglich im Verbund mit dem ebenfalls nach Berlin ausgewanderten Kanadier Chilly Gonzales, mit welchem sie in Toronto im Quartett The Shit aktiv gewesen war. Begleitet von selbst auf einem Roland Keyboard programmierter Lo-Fi-Begleitung besang sie «Lovertits», verlangte: «Fuck the Pain Away», und «Suck and Let Go» – und wurde mit ihrem Beitrag zur Disco-Welle zu einer Vorläuferin des Electro-Clash. 2009 erschien ihre Neu-Interpretation des Pink Floyd Klassikers «The Dark Side of the Moon» mit den Flaming Lips, unter anderen auch mit Henry Rollins, und 2010 brachte sie unter dem Titel «Peaches Christ Superstar» die bekannte Rock-Oper «Jesus Christ Superstar», lediglich mit der Klavierbegleitung wiederum von Chilly Gonzalez, auf die Bühne, wobei sie alle Rollen selbst sang. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin, wo sie letzthin auch als Support von Rammstein aufgetreten ist. – Mit unterwegs ist Black Cracker: das Multitalent ist in der Konzept-Kunst, in Spoken Words/Slam Poetry und in musikalischen Gefilden, von Rap/Hip Hop, Electro-Clash und Jazz hin zur Performance-Art gleichermassen zu Hause, ist unter anderen mit so diversen Leuten wie Bunny Rabbit, CocoRosie, Grand Piano Ramax und in Solo-Projekten in Erscheinung getreten, und lebt heute ebenfalls in Berlin. «Chasing Rainbows» (Songtitel) ist Statement und Programm. Eben erschienen ist das neue Album «Come As U R – I Am What I Am». – Die Europa-Tour führt die beiden in Bern zusammen mit der Französin Perrine en Morceaux, welche diesen Frühling, nach dem als USB-Stick in Pillenform im Eigenverlag publizierten «Contre le Futur», ihr neues Album «Rien» herausgebracht hat: «Ich fabriziere repetitive Musik mit dem, was mir in die Finger gerät, und in die Ohren, experimentiere mit Klang und Worten, mit einem Kopf, zwei Maschinen und drei Mikrophonen, auf der Suche danach, was «Pop» meinen könnte», wie sie ihre Musik beschreibt.