Die Affenhitze ist vorbei, die «Scheibenkleister»-Saison bereits eingeläutet. Es schwingen sich zwei Brüder von Ast zu Ast um tanzwütige Primaten mit ihrem neuen Release im Gepäck in Ekstase zu versetzen. Nächster Halt: das schönste Baumhaus von Bern, der Dachstock. Auf dem Album «Odyssey», erschienen auf ihrem eigenen Label Hommage, hangeln sich MONKEY SAFARI aus Halle in düsterere Gefilde als auf ihren früheren Platten. Berauschende Vocals und atmosphärische, treibende Beats verweben sich zu einem vielschichtigen Klangteppich, der erfrischender Weise immer wieder von technoiden Elementen durchbohrt wird. Melodiöse und verträumte Grooves oszillieren mit gespenstisch-vertrackten Beats, eine Reise von hoch über den Baumkronen bis in die Tiefen des Dschungels und im Affenzahn wieder zurück. Tierische Unterstützung erhalten die beiden vom bewanderten Zugpferd und Tausendsassa RACKER (Midilux, Bons Vivants), der die Berner Clublandschaft seit Jahren mit Perlen aus seiner stets wachsenden Plattensammlung beglückt. Auch der delikate Techno des werten DIFRAKTIVE (AFS Kollektiv, Sounds of Earth) darf an der Tanz-Safari, die dem nebligen Berner Herbst einen fetten Strich durch die Rechnung macht, nicht fehlen.