Wäre durchaus etwas fürs «No Borders No Nations» gewesen, die NEW MODEL ARMY. Seit anhin setzt sich die Band – gerade auch explizit auf textlicher Ebene – für die Belange der Arbeiterklasse ein. Darum galt die Band in den 80ern nicht umsonst als musikalisches Sprachrohr des Proletariats in England. Stilistisch gilt NMA eigentlich als klassische Indie-Band, wobei – wie wir alle wissen – dieser Begriff sowenig aussagt wie «zeitgenössisch» bezüglich Kunst. NMA war in den Anfängen sicherlich sehr stark von Post-Punk beeinflusst, vereinte im Laufe der Zeit aber immer mehr auch klassische Rock- und Folk-Elemente auf ihren Platten. Das neue Album «Winter», mit welchem sie auf Tour sind, heimste praktisch durchs Band positive Resonanz bei der Kritikergilde ein, und im Dachstock werden sie hoffentlich Applaus in frenetischem Ausmass ernten. Zur Unterstützung stehen zudem die zwei Diskurs-Melancholiker von ISOLATION BERLIN auf den Brettern. Auch sie wurden bis anhin mit ausschliesslich guter Presse beweihräuchert, und wir sind auf ihre Liveperformance gespannt. Der frische Wind der Beiden wird aber sicherlich auch den Altmeistern von NMA guttun. (txt üd)