Patchwork steps up, die Clubnacht von Sassy J im Dachstock. Sassy J die kosmische, kosmopolitische, Connaisseuse der tiefenschärfsten Winkel auf dem Dancefloor. Jazz, Soul, Hip-Hop, House ihre Wurzeln, die Blütenlese längst weit darüber hinaus. Und es hat sie getragen, kaum ein DJ-Pult ausgelassen die letzten Jahre, in Metropolen und an den angesagtesten Festivals der Szene weltweit. Eine Perlentaucherin schwarzen Golds, Sassy J, weiss um das Geheimnis vom Vinyl. Weiss um dessen Anomalie, dass beim Abspielen jeweils auch etwas rückübertragen wird auf den Tonträger, von der Nadel zwar immer dünner gefräst, selbst aber immer reicher wird – von jedem der ausgelösten Freudenfunken.
Und das Patchwork lebt mit Sassys Gästen, ihre Freunde aus dem Zirkel der Eingeschworenen, Gilde der Besessenen, mit archäologischem Spürsinn für verschollene, avantgardistische oder spärlich veröffentlichte Musik. Immer mit dem Bestreben das alles fliessen zu lassen, die Findlinge zu sortieren und auf Rhythmus zu bürsten, Clubsets zu giessen, als wären es wilde Gärten. Im Zaum gehalten einzig vom durchgehenden Tanzmoment. Für den Dachstock reicht Sassy dazu wissend die Hand – Antal, aus Amsterdam, selten einer vorbildlicher verloren in besagten Gefilden, Hals über Kopf in Plattenkisten und als Mastermind des Kultlabels «Rush Hour» sowieso State oft he Art – auf Tuchfühlung mit der Zeit die uns zum Feiern bleibt. (txt:üd)