Wer in den letzten Jahren den Finger an den Puls elektronischer Musik gelegt hat, dem wird APPARAT in der ein oder anderen Ausformung begegnet sein – soviel kann man mit einiger Sicherheit sagen. Sascha Ring, der Berliner Musiker, der unter jenem Alias firmiert, war eine der treibenden Kräfte elektronischer Musik der letzten Dekade. In dieser Zeit hat er drei umjubelte APPARAT-Alben herausgebracht – und gefeierte Gigs in unzähligen Clubs und Festivals rund um den Planeten gespielt. Sein viertes Album erscheint nun im Herbst 2011, der vorab gelaunchte Track “Ash/Black Veil” hat in wenigen Wochen bereits über 100.000 plays auf Soundcloud erzielt.
The Devil’s Walk, eine Verbeugung vor Percy Bysshe Shelleys gleichnamigem satirischen Gedicht aus dem Jahr 1812, ist das Album, mit dem Sascha gewissermaßen erwachsen wird und sein Spiel neu aufstellt. Hatte er zuvor auf dem legendären Elektro-Label Shitkatapult veröffentlicht, dessen Mitbetreiber er für einige Jahre war, ist The Devil’s Walk sein erstes Album für Mute. Und wenn bereits sein letztes Album Walls (2007) eine Bewegung weg vom Dancefloor andeutete, so vollendet das neue Werk mit seiner kontemplativen Dream-Pop-Sigur-Ros-Signatur diese Wende und amalgamiert epische, emotionale Texturen zu dichtem Sci-Fi Soul. Als missing link zwischen Steve Reich und RADIOHEAD evoziert The Devil’s Walk jene schwer fassbare euphorische Melancholie die einen dazu antreibt, die Arme vor Freude in die Luft zu werfen, während einem gleichzeitig die Tränen die Wangen hinunter rinnen.
Einige kennen Sascha sicher auch als Mitglied der Gonzo-Elektro-Supergroup MODERAT, einer Kollaboration mit seinen eigenwilligen Berliner Homies von MODESELEKTOR, die im Jahr 2009 ihr Debüt veröffentlichten, worauf hin die Truppe sich auf Einladung Thom Yorkes unversehens im Vorprogramm von RADIOHEAD wiederfand.