Steve Goodman alias Kode9, im alltäglichen Leben auch Philosoph und Buchautor (Sonic Warfare: Sound, Affect And The Ecology Of Fear, 2009), gehört nicht nur zu den Pionieren des Dubstep, sondern auch zu den zukunftsorientiertesten Produzenten und Labelchefs. Auf seinem Imprint Hyperdub versammelte er bisher Veröffentlichungen von Produzenten wie Burial, LV, Terror Danjah oder King Midas Sound, die alle für progressive elektronische Musik stehen, die auf der Basis von Bassmusik fußt. Kode9 beweist jedoch nicht nur in Hinsicht auf sein Label musikalische Offenheit, sondern auch bei seiner eigenen Musik. Verwurzelt in der Jungle-Szene, entdeckte der gebürtige Glasgower seine Leidenschaft für vertrackte Beatstrukturen und bodenlose Subbässe.
Cooly Gs Sound ist stellenweise atmosphärischer, meist jedoch abstrakt-perkussiver Postdubstep mit einem hohem Vocal-Anteil, der Cooly Gs britische Herkunft verrät und eine Sozialisierung in den Tiefen des Grime vermuten lässt. Zu keinem Zeitpunkt sind die Songs jedoch aggressiv oder fordernd, sondern immer unaufdringlich und bescheiden. Damit ist Cooly G nicht nur weit entfernt von der Aufgeregtheit anderer britischer Elektroacts, sondern steht mit ihrem Sound, der sich lose zwischen Dubstep, House, Funk und R’n’B verorten lässt, auf dermaßen eigenen Beinen, dass einem fast ein bisschen Angst werden könnte. Hinzu kommt ihre satte, volle Stimme und ein feines Gespür für diffizile Brüche und Tempowechsel. Hyperdub inna di house!