Es wird schwierig werden, das neue Album von Death by Chocolate ohne die Verwendung von Kraftausdrücken zu besprechen. So stark, so roh, so schlagkräftig ist der Sound, den die Bieler Rockband in intensiver Zusammenarbeit mit dem Schwedischen Produzenten Ronald Bood (Mando Diao) aufgenommen hat. «Among Sirens» ist nicht nur das Resultat purer Leidenschaft, Mut und höchster Kreativität. Spürbar ist auch die Live-Erfahrung, die die Band in den letzten zwei Jahren an namhaften Locations im In- und Ausland (Musexpo in L.A., EXIT Festival in Serbien, Woodstock Polen) sammeln konnte. Eine Horizonterweiterung, die Death by Chocolate zu neuen Leistungen angespornt und gleichzeitig gelehrt hat, verlockende Angebote pragmatisch einzuschätzen und sich selber treu zu bleiben. Musikalisch gesehen ist es den Musikern gelungen, die Live-Energie, die in so manchen Studios durch die Finger der Sorgfalt rinnt, mit dem Fleissschweiss verdampft oder im Hinblick auf Radiotauglichkeit gar absichtlich entzogen wird, zu 100 Prozent aufrecht zu erhalten. Titeln wie «Siren Calls», «Alfred» oder ”If You Ask Me”, die live mit richtig viel Druck daherkommen, stehen die Albumversionen in nichts nach. Während auch den ruhigeren Nummern das richtige Mass an Live-Charme geblieben ist.