Nicht nur, dass im eben erschienenen neuen Album von DJ Vadim das «U.S.S.R.» im Titel fehlt, auch sonst hat sich einiges geändert im Universum, dessen unruhigen Mittelpunkt der russische Weltenbummler darstellt: Nachdem sein Vertrag mit Ninja Tune ausgelaufen ist, hat er zu BBE Records gewechselt, letztes Jahr zog er mit seiner Frau Yarah Bravo nach Brooklyn, N.Y., und mit «Soundcatcher» legt er ein Werk vor, welches sich sachte vom Hip Hop entfernt, dessen Zustand ihn mehr und mehr desillusioniert, wie er in einem Interview mit Jazzthetik bekennt.
Nicht, dass er sich dabei von der Musik, mit der er gross geworden ist, im Verständnis, der Chemie, der Produktionsweise entfernt, ist doch der Hip Hop-Kultur eigen, sämtliche musikalische Stilrichtungen integrieren zu können, und genau das tut er mit «Soundcatcher». Seinem Sound Klänge aus Indien, Japan, Kuba, Jazz, Funk und Blues einverleibend, bewegt er sich jedoch vermehrt in Richtung Reggae und Soul, ohne aber seine Handschrift, das Unvereinbare zusammenzubringen, als gehörte es seit jeher zusammen, aufzugeben.
Auch für sein neues Werk arbeitet er zudem mit einer Reihe von mehr oder weniger bekannten Stimmen, darunter Kathrin DeBoer, Skinnyman, Abstract Rude, Zion, Emo, Deuce Eclipse, Jill Green und Killa Kela, das Album zu gestalten, welches er als sein bislang gelungenstes bezeichnet. Kündet er im gesprochenen Intro nicht unbescheiden an, dass das kommende Hörerlebnis ein unvergessliches Ereignis darstellen wird, können wir hoffen, dass uns die sommerlichen Vibes von «Soundcatcher» nach dem Konzert durch den Rest des Jahres begleiten werden.