Die «Meta-Instrumental-Forschung, wie Anthony Pateras (Prepared Piano, Electronics), Sean Baxter (Percussion) und Dave Brown (Prepared Guitar, Electronics) ihre Musik nennen, ist gleichermassen beeinflusst von Elektronischem Noise, Klassischer Avant Garde, und Free Jazz, und zielt dahin, die individuellen Beiträge der drei Musiker zu verwischen, in den Dienst des Gesamtklangs zu stellen.
So können ihre improvisierten Zusammenarbeiten klingen wie ein einziges, grosses Schlaginstrument, andernorts schaffen alle Drei mit ihren Instrumenten flächige, athmosphärische Passagen. Das Zusammenspiel zweier Instrumente kann vom dritten kontrastiert werden, das gelegentliche Solo kann durch einen für das Instrument völlig untypischen Klang geprägt sein.
Wird das Schaffen eines Gruppenklangs im improvisierten Zusammenspiel meist sehr verhalten angegangen, indem sich alle Beteiligten zurückhalten was Tempo und Lautstärke anbelangt, gehen Pateras/Baxter/Brown das Ganze bei Hochgeschwindigkeit mit vollem Volumen an, einen Effekt irgendwo zwischen Noisemusik, Gamelan und sphärischen Ambients erzielend, was Vertrautheit mit den, und Gespür für die Mitmusiker bedingt.
Dass sie diese Qualitäten mitbringen, haben die Drei schon auf dem Debut «Ataxia» (2004) für das Synaesthesia-Label bewiesen. Entstand dieses im Studio in Melbourne, erscheint dieses Jahr mit «Gauticle» das im gleichen Jahr auf einer Europa-Tour in Wien und London live aufgenommene zweite Album, welches die Dichte ihres Zusammenspiels auch auf der Bühne unter Beweis stellt.
Die ideale Ergänzung, diesen Abend mit Avant Garde aus Australien zu einem elektro-akustischen Happening zu machen, bietet das Duo Anthea Caddy und Thembi Soddell:
Während Caddy die strukturellen und dynamischen Ausdrucksmöglichkeiten des Cellos erforscht, das herkömmliche Klangbild des Instruments unterwandernd, arbeitet Soddell mit dem Sampler, von Komplexität und Intensität der emotionellen Innenwelt, Träumen und Psychologie inspirierte Hörstücke zu schaffen. Da sie dabei neben Feldaufnahmen oft mit prozessierten Cello- und Streicheraufnahmen arbeitet, welche sie mit Live-Samples verbinden kann, entsteht im Zusammenspiel eine Tiefe und Dynamik, welche eine Art musikalisches Wellenbad der Emotionen schafft.