Die einen taufen ihn Folk, die anderen Neo-Country oder Indie-Pop. Der Sound von First Aid Kit hat von allem etwas. Aber er ist so eigenwillig, dass er eigentlich keines dieser Etikette braucht. First Aid Kit sind Johanna und Klara Söderberg, zwei Schwestern aus einem Stockholmer Vorort. Beide spielen Gitarre und sie harmonieren nicht nur gesanglich so perfekt, wie es wahrscheinlich nur Geschwister können.
Umso überraschender, dass Johanna und Klara Söderberg erst 21 und 18 Jahre alt sind. Als Teenager überwältigt und inspiriert von der US-Band Bright Eyes, fingen sie 2007 selbst damit an, zu komponieren, sich als Musikerinnen zu definieren. Ohne klassische Gesangsausbildung. Ihre Stimmen sind naturklar, inzwischen wirken sie gereift und singen ganz sicher. Ihr neues, 2012 erschienenes Album “The Lion’s Roar” wird schon wieder von namhaften Musikmagazinen als Meisterwerk bezeichnet. Produziert in Ohama, Nebraska, von Bright Eyes’ Mike Mogis und veredelt durch den Gastgesang von Bright-Eyes-Mastermind Conor Oberst. Sicher war es die Erfüllung eines Traums, ausgerechnet mit den beiden Musikern zusammenzuarbeiten, die First Aid Kit am meisten inspiriert haben. Vielleicht hat ihr unbeschreibliches Talent die beiden Musiker hellhörig werden lassen. First Aid Kit selbst sagen, dass sie durch die Kollaboration wieder ein Stück selbstsicherer geworden seien. Bei anderen würde das langweilig klingen, aber die neuen First-Aid-Kit-Songs sind in ihrer Verträumtheit versponnen. Nahezu ätherisch. Ihre Stimmen, Texte und Arrangements sind dennoch kraftvoll inszeniert. Wie das Brüllen von Löwinnen. “And the lion’s roar, the lion’s roar / Is something that I have heard before / A children’s tale, the lonesome wail of a lion’s roar.”
Joe Volk, spielt eine Late-Night Show: Portishead stellen den Songwriter Joe Volk wie folgt vor: “Ein aussergewöhnlicher Soloartist, der wie kein anderer die Meisterhaftigkeit von Songwriting mit traditioneller Überzeugung beherrscht.” Geoff Barrows (Portishead) sagt über Volk: “[He is] like Elliot Smith. He is just a very good songwriter. He’s got a really lovely voice. Not in a fucking James Blunt way. There’s a lot more to it. The songs don’t really start and they don’t really end.”
Joe selber beschreibt seine Musik als tief akustisch fundiert, klassisches Songwriting ist nicht sein Ding, Volk will interessant sein, für Refrain und Strophen Wiederholungen hat er nichts übrig. “I guess I’m influenced by Prog stuff and I like obscure lyrics. There are obvious influences like Jackson C. Frank and early Elliot Smith, Nick Drake. Also, bands like Boris and Earth I have listened to a lot.” Joe Volk ist bei Invada Records als Soloartist unter Vertrag und hat sein Debutalbum “Derwent Waters Saint” 2006 rausgebracht. Das Album wurde von Adrian Utley, Gitarrist von Portishead, aufgenommen und produziert. Joe Volk war ausserdem von 2004 -2012 Sänger und Texteschreiber der Progrock Band Crippled Black Phoenix sowohl als auch in der Hardrock Band Gonga, letztere verliess er 2007. Ein weiteres Projekt von Volk war die Musikkomposition für den Dokumentarfilm “Cryonics – Freeze Me” von National Geographic.