Immer mal wieder, wenn es ihr Terminplan erlaubt, bringen Tatsuya Yoshida, Atsushi Tsuyama und Makoto Kawabata ihr abendfüllendes JNMF-Projekt auf Tour, und es heisst: «3 People, 7 Projects» – wobei von purem Spass über Drones bis hin zu abgefahrenem Space-Rock ein breites Spektrum an musikalischem Ausdruck abgedeckt wird. So bringt Tsuyama, bekannt für den «Monster-Bass», den er als Cosmic Joker bei Acid Mother’s Temple beisteuert, mit Stimme und Gitarre seinen «Fake Traditional»-Sound auf die Bühne. Makoto Kawabata, Gitarrist und Speed Guru von Acid Mother’s Temple, drosselt für sein Solo die Geschwindigkeit, und lässt mit seinen vielschichtigen Drones die Hosenbeine flattern. Drummer Tatsuya Yoshida, Initiant des Drum & Bass-Duos Ruins, lässt das progressive Hardcore-Duo am Schlagzeug und mit Bass-Samples als Ruins Alone neu aufleben. Im polyrhythmischen A Capella-Ensemble Zubi Zuva X lassen die drei singenderweise Gregorianische Gesänge, Do-Wop-Nummern und Vogelstimmen erklingen, wobei kein Auge trocken bleibt. Ebenso lustig geht es mit dem Duo Akaten zu, dem experimentellen Trödelladen-Punk-Projekt von Tatsuya und Atsushi, in welchem gerade verfügbare Gegenstände wie Gitarrenkoffer, Reissverschlüsse, Fotoapparate etc. als Musikinstrumente zum Einsatz kommen. Vergnüglich geht es weiter, wenn Atsushi und Makoto klassische Rock-Nummern im Stile mittelalterlicher Troubadouren dekonstruieren. Zum krönenden Abschluss findet der Abend schliesslich, wenn sich die drei zu Acid Mother’s Temple SWR formieren, der «Battle-Formation» der A.M.T.-Familie, und ihren psychedelischen «Cosmic Freakout» Speedrock zelebrieren.