Vom umtriebigen Drummer Tatsuya Yoshida 1998 gegründet, spielte das All-Star-Trio Korekyojinn im darauffolgenden Jahr das selbstbetitelte, auf John Zorns Tzadik-Label erschienene Debut-Album in einem einzigen Tag ein. Der Name ist sozusagen Programm: übersetzt «Dieser Riese», steht «This» für die Experimentierfreudigkeit von This Heat, «Giant» für die ebenfalls britischen Gentle Giant. Mit «Tundra» hat letztes Jahr Yoshida auf seinem eigenem Label Magaibutsu das siebte Album des Power-Trios herausgebracht, welches ungebrochen seine bereits in den anderen Projekten hörbare Vorliebe für Progressiven Rock der 70er-Jahre in den Vordergrund stellt – allerdings auf eine Art, die nicht nur Leute begeistert, welche Zitate von King Crimson, Yes, Magma, Can etc. erkennen, der selbst Punks sich nicht erwehren können, die Jazz-Freaks in den siebten Himmel versetzt – und das geneigte Publikum auf eine abenteuerliche Achterbahnfahrt mitnimmt. Die geeigneten Mitstreiter, diese reduzierte, gleichzeitig ausschweifende Musik umzusetzen, hat der Drummer im Gitarristen Natsuki Kido gefunden, Kopf von Bondage Fruit, welcher seine Virtuosität letztes Jahr mit Kazutoki Umezus Kiki Band auf unserer Bühne unter Beweis gestellt hat, und dem Bassisten Mitusuru Nasuno, unter anderen mit dem Trio Altered States und Otomo Yoshihides Ground Zero unterwegs, welcher dem Gebräu gelegentlich einen warmen Funk-Groove zu unterlegen versteht. Es handelt sich hier um ein Trio, welches untereinander blind interagiert und gemeinsam weitsichtig agiert.