Der an Piano und Gitarre ausgebildete Japaner, seit 1999 in Barcelona ansässig, ist ein Phänomen: Nicht nur komponiert Koij Asano für Orchester verschiedener Grösse und für elektro-akustische Hybriden, mit Solstice betreibt er auch seit 1995 sein eigenes Label, auf welchem er ausschliesslich seine Werke mit vorwiegend elektronischer Musik veröffentlicht, mit dem Design und dem Artwork, das er für die jeweilige Musik für passend befindet.
Dabei reicht das Spektrum von flächigen, breit angelegten Soundscapes, die Stimmungen und Gefühle vermitteln, wobei ein Stück nicht selten um eine Stunde dauern kann, bis hin zu kakophonischem Lärm, wie er Merzbow, Incapacitants oder Masonna, welche seiner Heimat den Ruf «The Land of the Rising Noise» eingebracht haben, alle Ehre machen würde.
Das Basismaterial reicht von Aufnahmen akustischer Instrumente, zum Beispiel seines in Japan unterhaltenen Kammer-Orchesters, bis hin zu Experimenten mit Mikrophon und Lautsprecher, dem simplen Feedback-Lärm.
Eine andere Auffassung von elektronischer Musik bringt Goth-Trad. auf die Bühne, dessen Industrial, Hip Hop-Elemente und digitalen Hardcore verbindender Sound ihn mal in die Nähe von Alec Empire rückt, mal an die martialische Metall-Perkussion der auch aus Japan stammenden Dissecting Table, oder an den Soundtrack des Kultfilms «Tetsuo» gemahnt, mal rumpelnd abbrettert wie Ministry in ihren besten Tagen.