Die Einladung, für ein Festival des Mills College in Oakland, Kalifornien ein Projekt zu gründen, steht am Anfang der Geschichte des Rova Saxophone Quartets (1977):
Jon Raskin, Larry Ochs, Andrew Voigt und Bruce Ackley fanden Gefallen an dem, was sie gemeinsam machten, beschlossen, ein Album aufzunehmen, wurden von der New Music Society nach Vancouver eingeladen (1978), begründeten ihre internationale Bekanntheit mit dem Auftritt am Jazzfestival von Moers (1979), und sind inzwischen zur ausgewachsenen Institution geworden.
Das von Larry Ochs mit dem Gitarristen Henry Kaiser gegründete Label Metalanguage veröffentlichte das Debut «Cinema Rovaté» 1978, 2002/03 feierte die Band ihr fünfundzwanzigstes Jubiläum, und ihr Werk ist inzwischen auf vierzig bis fünfzig Veröffentlichungen angewachsen.
1983 waren sie die erste Band aus Amerika, welche offiziell durch die damalige UdSSR touren durfte, was auf dem Video «Saxophone Diplomacy» dokumentiert ist. Seit 1985 als nicht profitorientierte Gesellschaft Rova:Arts registriert, konnten Rova 1986 das sovjetische Ganelin-Trio im Gegenzug in ihre Heimat einladen, was zu diversen Zusammenarbeiten, unter anderen mit Anthony Braxton, John Zorn und Terry Riley führte.
1988 verliess Gründungsmitglied Andrew Voigt das Projekt, und wurde von Steve Adams ersetzt, der früher im Bostoner Your Neighborhood Saxophone Quartet aktiv war.
Sowohl in der komponierten, modernen E-Musik, wie im frei improvisierten Jazz zu Hause, gehören zu ihren Errungenschaften die Entwicklung einer Reihe von so genannten Spielen («Games»), in welchen sich der Gruppensound aus genauen Strukturen der Improvisationen der Mitspieler, und oft ihrer Gäste ergibt.
Das Pendeln zwischen Komposition und Improvisation, Konzept, vorgegebener Struktur und individueller Textur führte auch zur Ausdehnung ihres Wirkungsbereichs, indem es zu Zusammenarbeiten mit Leuten und Projekten wie dem Kronos Quartet, Fred Frith und Henry Kaiser, Richard Teitelbaum, Alvin Curran und vielen anderen gekommen ist, Kompositions-Aufträge wurden herausgegeben und angenommen.
Village Voice bezeichnete ihren Sound als «Kreuzung von Thelonious Monk mit Béla Bartók», der englische Wire lobte die «bemerkenswerte Errungenschaft des Quartetts, den Ausdrucks-Reichtum des Jazz-Saxophones mit der strukturierten Präzision des europäischen Streichquartetts zu verbinden», der Penguin Guide to Jazz spricht von einem «Wimmelnden Kosmos von Saxophon-Klängen», und für Down Beat Magazine ist «Rova nicht nur das härtest arbeitende Saxphon-Quartett im , sondern auch das beste».