Nicht wenige sehen in ihm den Urvater von Hip Hop in Britannien, als in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre eine Szene entstand, in welcher Rapper dem schon Richtung Kommerz driftenden Genre aus den USA ihre eigene Sprache entgegensetzten, lokal verwurzelte Vibes aus Jamaika einfliessen lassend.
Das Engagement des jungen Rodney, mit dem neuen Projekt von Mick Jones (The Clash), Big Audio Dynamite, durch England zu touren, unter anderem mit Schoolly D, welcher den jungen MCs einige Ratschläge erteilte, führte zur Formation der legendären London Posse, und zu einer Karriere, welche ihn bis heute ständig seine Wirkungsbereiche ausdehnen lässt.
Veröffentlichungen mit Leuten wie Roots Manuva, Blak Twang, SkinnyMan, Mark B und The Nextmen, Zusammenarbeiten mit R&B und Soul-Acts wie Omar und Brand New Heavies, Dancefloor-Nummern mit Freq. Nasty, MJ Cole, Roni Size oder Timo Maas, Genre-Übergriffe mit Björk und Nitin Sawhney, sein Wirken trug dazu bei, dass ihn Major-Labels mit Plattenverträgen bedrängten.
Um die kreative Kontrolle zu behalten, gründete er mit Hilfe von Low Life das eigene Label Riddim Killa, und hostet inzwischen mit dem langjährigen Verbündeten Skitz die wöchentliche Radioshow «Original Fever» für den Digitalsender BBC Radio 1Xtra. Dadurch kam es zu Mitarbeiten an zwei Radiodokumentationen zu Südafrika, einer weiteren zu Sierra Leone, darzustellen, wie Musik soziale Veränderungen beeinflussen kann.
Inzwischen ist Rodney P auch als Frontmann in einigen Musicals zu sehen, und zur Zeit leiht er seine Live-Präsenz den Dub Pistols, deren neues Album «Speakers & Tweeters» promoten zu helfen, auf dem er bei drei Tracks mit zu hören ist.
Nach einer ersten Veröffentlichung auf dem Hamburger Buback-Label, einer «Survive» betitelten EP, hat die aus Tansania stammende, in Zürich aufgewachsene Namusoke Mhina ihr Debut-Album in der Schweiz herausgebracht, auf dem jungen Label Chilly Media. Produziert wurde jedoch in England, mit Gastauftritten von Rodney P und den französischsprachigen Zürchern von Déclique. Das Ziel der jungen Sängerin mit der Soul-Stimme, im Rappen und Toasten gleichermassen zuhause, ist klar: Hat ihr zum Reisen bisher das Geld gefehlt, soll die Musik ihr ermöglichen, die Welt zu sehen.