Als Anarcho-Punkband in Amsterdam 1979 begonnen, könnte das Projekt von The Ex kaum eine bewegtere Geschichte vorweisen. Anfänglich die Musik in den Dienst der Übermittlung der Botschaften stellend, standen ihre Aktivitäten im Zeichen der Squatter-Bewegung, der D.I.Y.-Ideologie, ihre Veröffentlichungen begleitend mit selbstgedruckten Pamphleten, die Band mit Graffitis bekannt machend.
Ein Perkussionsteppich, der ebenso von der afrikanischen Stammeskultur her kommen könnte, wie er in der Grossstadt verwurzelt ist, überlegt mit rythmusbetont gespielten, dissonanten Gitarren, und der wütenden, oft sarkastische Texte übermittelnden, mit Vorliebe über ein Megaphon verstärkten Stimme sind das Markenzeichen.
Einen Nerv treffend mit ihrer Aggressivität, dabei immer dem Aufbau verbunden, sind sie mit verantwortlich für das Entstehen eines Netzwerks, welches musikalische und politische Inhalte verbindet und vermittelt, mit dem entstehen einer Unzahl unabhängiger Bands und Labels während der 80er-Jahre seine Blütezeit erlebt hat, heute fast unbemerkt noch immer besteht:
Sind einige der Ur-Punks mittlerweile in schicken Galerien gelandet, haben die Mitglieder von The Ex den Weg vorgezogen, ihrem politischen Leben die Musik zum Ausdruck zu machen, immer wieder in Austausch zu treten mit anderen Kulturen, ihre Sprache erweiternd, oft in improvisierenden Zusammenhängen arbeitend.
Zu ihren unzähligen Verbündeten gehören NoMeansNo, Zu, Han Bennink, Iva Bittova – ihr letztes Konzert im Dachstock fand mit dem inzwischen verstorbenen Cellisten Tom Cora statt, und gehört wohl zu den historischen des Ortes. Dass wir sie auf einer der seltenen Touren als The Ex wieder zu Gast haben dürfen, ist uns eine Ehre.