Brad «Balloo» Ellis und Dom «Search» Betmead, auch unter dem Namen The Nextmen bekannt, werden von vielen als eines der zur Zeit kreativsten und beständigsten Produktions-Teams des Brit-Hop angesehen.
Der Legende nach haben sie sich in einem Park in Cambridge kennengelernt, als Brad Dom mit Magic Mushrooms über’s Ohr hauen wollte. Tatsache ist, dass sie Ende der 80er bis Mitte 90er Jahre nahezu an jedem Hip Hop-Gig anzutreffen waren, der in der dortigen Umgebung stattfand.
Wirklich zusammen zu arbeiten begannen sie, als Brad 1997 die Gelegenheit angeboten bekam, die «Style»-Single der London Posse zu remixen. Selbstkritisch als «drittschlechtester Remix aller Zeiten» eingestuft, erhielt die Arbeit jedoch die Aufmersamkeit von John Peel und Westwood, der Hip Hop-Plattform von BBC 1, die den Song ins Radio brachten.
Auch das erste Album «Amongst The Madness» der beiden, welche inzwischen über den Remix der London Posse eine Freundschaft mit Rodney P aufgebaut hatten und nach London gezogen waren, erhielt Jubelkritiken. Es folgte, dass sie auf einem Groove Armada-Album mit Production-Credits bedacht wurden, mit einem Public Enemy-Remix auftauchten, live Eminem und Dead Prez supporteten.
Als sie das zweite Album begannen, merkten sie, dass sie eigentlich nur einen Teil dessen machten, wozu sie eigentlich fähig wären, worauf sie Lust hatten, indem sie in den Brit Hop-Pfaden wandelten und machten, was die Leute mochten:
Sie begannen 2001, was ihr schon halb aufgenommenes zweites Album werden sollte völlig neu zu produzieren, unter Einbezug von Drum’n’Bass, assortierten Dancehall-Riddims das Genre aufzubrechen, mit Stilfusionen zu experimentieren.
Das Resultat, das im letzten Sommer erschienene Album «Get Over It», mit Beiträgen von Ty, Rodney P, J Live, Penultimate und Soulson, dem von Roni Size’s Reprazent-Projekt bekannten MC Dynamite, und der Dancehall-Legende Cutty Ranks aus Jamaica, hat den Mut belohnt.
Befindet sich Britannien tatsächlich in einem umgekehrt ähnlichen Verhältnis zu den USA, wie in Bezug auf den Fussball, den schliesslich die Engländer erfunden haben, gehört das Album sicher zum Output, welches das Selbstbewusstsein der Engländer zu unterstützen vermag.