Von Phil Von 1985 in London ins Leben gerufen, trat Von Magnet zuerst ausgiebig in der dortigen Clubszene in Erscheinung, bis die Post-Industrial-Szene Nordeuropas auf den Namen aufmerksam wurde, Touren durch ganz Europa folgten.
Der scheinbare Widerspruch, die pulsierende Leidenschaft des Flamenco mit elektronischer Musik zu verbinden, löst sich in ihrer multimedialen Arbeit auf überzeugende Art auf, indem Poesie, Performance und Projektionen einbezogen werden, die Kluft zwischen kalter Elektronik und den verschiedenen feurigen Spielarten des Flamenco zu überbrücken.
Nach dem Debut «El Sexo Sur-Realista» (1987/90) führten, neben weiteren Alben, darunter «Computador» (91), «Mezclador» (97), «El Planeta» (2000), auch die Live-Auftritte, multimedial unterstützte Tanz-, Theater- und Sprachperformances, oft unterstützt durch Installationen, Akrobatik, urbane Stammesrituale und Feuerspeier einbeziehend, zu Zusammenarbeiten, zum Beispiel mit Jan Linkens und der klassischen Tanzgruppe der Komischen Oper Berlin für «Nuevas Cruzes» (95), oder zur Zeit mit dem Ballet der Oper von Kiel für «Guten Morgen Du Schöne».
Als loser Verbund von ethnischen Cybernomaden, Zigeunern und Kamikazes unterwegs, besteht der Kern zur Zeit aus Phil Von, Flore Quétier und, seit Mitte der Neunzigerjahre, Jérome Soudan a.k.a. Mimetic.
Mit dem neuen Album «De L’Aimant», welches seit bald zwei Jahren in Arbeit ist und demnächst erscheinen soll, wird der Bogen geschlossen zu ihrem ersten Werk, indem der Bezug zum traditionellen Flamenco im Vordergrund steht, Athmosphären von mehr oder weniger Trauer, Freude, Nostalgie, Poesie, Ekstase, wie sie in den verschiedenen Spielarten von Siguiriyas, Alegria, Solea Por Buleria, Tarantos, Tango und Rumba ihren Ausdruck finden, umgesetzt werden in Von Magnets Sprache: «Electro Flamenco».