Wenn der Reggae ein Königreich wär, würde Tiken Jah Fakoly auf dessen Thron sitzen. Der Sänger von der Elfenbeinküste prägt seit fast 20 Jahren die Aktualität dieser Musik. Mit unglaublicher Energie ist er bestrebt, ihren ursprünglichen Geist wiederaufleben zu lassen, wie das rund ein Dutzend Alben unter Beweis stellen – die meisten davon mit Gold oder Platin ausgezeichnet – sowie triumphale Tourneen rund um den Erdball. Ist Tiken eher ein Kämpfer als ein König? Zumindest so präsentierte er sich 2010 auf dem Umschlag von “African Revolution”, als General mit Dreadlocks auf einem stolzen Schlachtross – bereit, in den Kampf zu ziehen. Mit seinem neusten Album, Dernier Appel, ist Tiken zum Sprachrohr der Unterdrückten geworden, doch ist der Kampf derselbe geblieben: jener zugunsten eines Kontinents, Afrika, dessen Völker er pausenlos beschwört, die Waffen abzulegen und sich zusammenzuschliessen. Unermüdlich singt er über Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Rassismus auf der Welt. “Dernier Appel” präsentiert eine Auswahl Songs, die einen innerlich gereiften Musiker enthüllen, der den Idealen seiner Jugend treu geblieben ist, immer in Begleitung seiner Band, den Djelys. “Dernier Appel” ist ein weiterer Weckruf, der uns daran erinnern soll, dass er noch immer einer der Anführer des Roots Reggae ist.