Lange Zeit wurde, vor allem in Kreisen der “gehobenen Kunst”, zwischen E- und U-Musik unterschieden. E-Musik, die ernste, gemeint ernstzunehmende Musik; das ist Musik für den Konzertsaal, Musik mit Anspruch – und nebendran steht verdattert die U-Musik; Unterhaltungsmusik,, Musik für den Hintergrund, fürs Radio, für die gute Laune. Glücklicherweise leben wir in einer Post-“E-und U-Musik”-Zeit, Menschen mit klassischer Musikausbildung sind genauso mit Popmusik aufgewachsen, wie Popmusikhörer*innen über Streamingdienste oder Filmmusik in Kontakt mit klassischer Musik kommen. Diese längst überfällige Egalisierung der Stilrichtungen hat den Weg geebnet für Projekte wie das Streichquartett Amour sur Mars, im Kern ein Bindeglied zwischen der klassischen Musik und dem Pop. Sowohl als Performer*innen, wie auch als Arrangement-Kollektiv, füllen Amour sur Mars eine Lücke auf der Landkarte der Schweizer Musikszene. Hiesige Streichquartette gibt es haufenweise, so wie auch Popformationen oder Bands, nur sind die Funktionsweisen beider Konstrukte so unterschiedlich, dass Kollaboration meist schwierig ist:
Und genau hier wollen Amour sur Mars ansetzen: vier MusikerInnen, die mit einem Fuss in der Klassik und dem anderen im Pop stehen, die beide Seiten kennen und lieben: Sebastian Lötscher (Violine), Julia Schwob (Violine), Gina Été (Viola) und Janos Mijnssen (Violoncello).
Sie verbinden anspruchsvolle Streicher-Arrangements, das Verständnis für Popmusik und die Fertigkeit zur Improvisation und dem freien Spielen mit der Expertise für Studioaufnahmen und der Erfahrung mit Live-Konzerten im Popmusikbereich.
Offiziell gegründet im Juli 2021 für die Arrangements und Live-Performance als Streichquartett an den Ich Liebe Dich-Konzerten zum gleichnamigen Album von Dino Brandao, Faber und Sophie Hunger, waren die vier Mitglieder davor schon lose als Kollektiv organisiert und haben zusammen für Projekte wie BlauBlau Alle Sterne, Evelinn Troubles Album Longing Fever, oder das Panda Lux Deluxe Ensemble zusammengespannt und arrangiert. Im Sommer 2022 waren sie mit Patrick Watson auf europäischen Festivalbühnen zu sehen, und fürs Jahr 2023 sind sowohl weitere Konzerte mit Patrick Watson und dem Ich liebe dich-Programm angedacht, wie auch eine Albumproduktion mit Fai Baba.
Weitere Referenzen sind To Athena, Lord Kesseli and the Drums, East Sister, All Ship Shape und viele weitere Künstler*innen.