Wer sich in letzter Zeit intensiv mit der Hardcore Punk-Szene in der beschaulichen Schweiz auseinandersetzt, kommt gar nicht um die sympathischen Herren der Chelsea Deadbeat Combo herum. Die im Jahre 2012 gegründete Mannschaft setzt sich zusammen aus verschieden Puzzleteilen ehemaliger Bands aus dem Dunstkreis des HBHC darunter Wounds Left Deeper und All Fools Day – um nur wenige zu nennen). Daraus ergibt sich eine harmonische Suppe, welche mit den verschiedenen Einflüssen der fünf Mitglieder scharf gewürzt wird. Doch diese Brühe lassen sie nicht etwa auf niedriger Temperatur köcheln! Schon alleine ihre Erstveröffentlichung „If Everything Goes Well“ macht Lust auf mehr! Durch die Bühnenerfahrung ergibt sich aber auch live eine explosive Mischung, die sich auf der Bühne in aller Heftigkeit entlädt.Mit der Deutlichkeit und
Intensität von Bands wie Bane und Hot Water Music gleichzeitig aber mit der Sympathie einer Rollschuhdisco lassen die fünf Mannen niemanden stillstehen, niemanden schweigen und niemanden alleine sitzen. Schweisstreibend, ernst und mit viel Spielfreude in die Zukunft – die Herren haben Grosses vor. Man darf gespannt sein! Get involved – Chelsea Deadbeat Combo!
Es war einmal in Herzogenbuchsee!
Hardcore Herzogenbuchsee – da war doch was? Seit über zwei Jahrzehnten steht HBHC für Hardcore & Punkrock aus Herzogenbuchsee, welcher die schweizweite Szene aktiv mitgeprägt hat. Als Bands sind hier unter anderem Wounds Left Deeper, Incured oder All Fools Day zu nennen. Ganz zu schweigen von Little Toe, welche übrigens weiterhin aktiv Musik machen.
Genau hier – im Umfeld des HBHC – beginnt auch die Geschichte unserer fünf Helden. Bereits in den früheren 90er-Jahren toben sich die Freunde in diversen Bands aus, versuchen sich in verschiedenen Musikgenres (von Pop/Rock bis zu Death Metal) und finden so – unter anderem doch sehr bierlastig – zum Umfeld des HBHC. Doch bald wurde es ruhig um den Bandrummel im beschaulichen Herzogenbuchsee. Erst die grandiose Idee des alten Schlachthaus-Bookers anno 2012 nach einem Revival-Abend mit einer „All-Star-Band“ brachte den Stein erneut ins Rollen.
Zuerst waren die Feedbacks auf die Anfrage sehr verhalten und ging nur mühsam voran. Somit wurde der Kreis der in Frage kommenden Musiker erweitert. Schon die Proben für das Konzert fühlten sich für die vier beteiligten Herren sehr gut an – und dieses Gefühl sollte sich während der Show selbst noch verstärken. Schnell stand also fest, den Revival-Abend in dieser Besetzung zu spielen. Pfeuti – der Herr der Trommler – war an diesem Abend ebenfalls an der Show anzutreffen und sofort heiss drauf, in dieser explosiven Kombo mitzumischen. Danach ging alles sehr schnell.
Der Enthusiasmus blieb auch nach der Revival-Show ungebrochen und so fand man sich schnell vor einem Berg geschriebener Songs wieder. Mit Norman – dem sympathischen Ossi aus dem hohen Norden – war auch schnell der geeignete Sänger gefunden, der mit inbrunst sich die Kehle heiser schrie. Die Chelsea Deadbeat Combo war geboren! Textlich nachdenklich über das Leben, Hoffnung und tägliche Bürden erinnern schnell an Bane oder Hot Water Music und riecht ab und zu sogar ein wenig nach einem verkaterten Sonntagmorgen. Trotz aller Melancholie walzt die Truppe
jedoch mit viel Sympathie und liebevoller Dringlichkeit los. Spass also, den man sich ansonsten nur in Rollschuhdiscos zu holen wagt. Die Botschaft und Ernsthaftigkeit der Musik bleibt aber stets ungebrochen.
Die vielen diversen musikalischen Backgrounds und Vergangenheiten der Bandmitglieder trugen und tragen auch heute noch zu dem schwer zu schubladisierenden Sound der Band bei. Das erste Songrepertoire war schnell gross genug, um sich der Prüfung einer Liveshow zu stellen. In den ehrwürdigen Hallen der Raumbar zu Kofmehl liessen die fünf Herren das erste Mal die geballte Ladung CDC auf die Zuhörer los. Danach war klar – da muss eine Platte her. Mit dem PitStop Studio im entfernten St Gallen wurde auch schnell ein geeignetes Studio gefunden. Der Erstling „If Everything Goes Well“ erblickte nach langer Geburtsphase im Jahre 2013 das Licht der Welt.
Konzerte in vielen namhaften Clubs der Schweiz liessen die Mannschaft stärker zusammenwachsen. Wie junge Karnickel in der freien Wildbahn blieb die Chelsea Deadbeat Combo nie ruhig und so entstehen weiterhin vielfältige Songs im Proberaum. Durch das Zusammenwachsen der Band wird die Linie trotz diversen Einflüssen klarer und klarer. Aktuell wird an vier neuen Songs gebastelt, welche 2015 irgendwie, irgendwo veröffentlicht werden. Man darf gespannt sein – die Mannen haben grosse Pläne und sind kein bisschen müde. Chelsea Deadbeat Combo – eine knüppelharte Rollschuhdisco, die erst so richtig in Fahrt kommt.