Wir schrieben das Jahr 2010, als das Live-Electro-Duo Daniel Zimmermann und David Zingre ihre Tüfteleien mit Synthesizern, Sequenzern und Effektgeräten und ihre alchemistisch anmutenden Mixturen aus verschiedensten Soundatmosphären in Form des gemeinsamen Projekts „Dirty Purple Turtle“ mit LiveAuftritten und einer Promo-CD aus der Versenkung dunkler Bandräume ans Tageslicht und in die Zuhörerohren trugen.
Kaum einem Genre zuzuordnen, mitnichten irgendwo abgekupfert und abseits jeglichen Mainstreams, entpuppte sich das Anfangsprojekt als dynamisches Gefüge: Um zu neuen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zu gelangen, tauschte David Zingre die Knöpfe der Soundmaschine gegen Schlagzeug und Drumsticks ein. In der Folge entstanden weitere Soundexperimente mit analogen Sounds, treibenden Schlagzeugrhythmen und eindringlichen Gesangssamples, welche 2012 im Debutalbum „The Saga of Goblet Henry“ zusammengefügt wurden.
Zugleich wurde mit der Ausarbeitung eines neuen Live-Konzepts begonnen, wobei vorprogrammierte Videosequenzen von zwei weiteren Künstlern live zu einer bildgewaltigen und energiegeladenen Mischung aus Bild und Ton vereint wurden.
Das Duo bastelte weiter an Sounds und Songs, erschuf neue Musikwelten und Klanggeschichten und experimentierte an Live-Auftritten mit Gefühlen und Stimmungen beim Publikum.
Von eben diesem experimentellen Geist ist auch das Album „Medicine & Madness“ beseelt, welches unter dem Label „Spezialmaterial Records“ im Januar 2014 erschien und in Eigenregie aufgenommen worden war.
Direkter, intensiver, eindringlicher und lebendiger als je zuvor präsentiert das Duo seine neuartige Medizin heute ohne Videoprojektionen dafür mit einer um so grösseren Portion gejamter Leidenschaft und Experimentierfreude, was sicherlich auch auf dem nächsten Album zu hören sein wird…