„Ich bin Wach“ ist das neue Projekt des
Kollektivs Groupe Nous (Patrick Slanzi und Jonathan Bruckmeier in Kollaboration mit Nicolas Balmer und Konstantin Küspert), das die Besucher einlädt, sich ganz auf den Sinn des Hörens einzustellen, um Bilder und Assoziationen in der eigenen Fantasie entstehen zu lassen, in sich zu horchen und in sich zu suchen. Groupe Nous bietet den Rahmen und der Rezipient kreiert selber – für sich selber.
Um dem Erschaffen dieser eigenen Bilderwelten einen nährhaften Boden zu bieten, schalten wir den Sinn des Sehens mit Hilfe einer Schlafmaske gänzlich aus. Über eine angeleitete Meditation zu Beginn des Abends nehmen wir die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Traumzeit der Aborigines. Die Zuhörer begleiten einen Schamanen bei einem uralten Ritual und sehen sich währenddessen mit ihrer eigenen Geschichte, ihrer Herkunft, ihren Ängsten und Träumen konfrontiert.
Wir liefern keine vorgefertigten Konstrukte aus Bühne, Licht, Kostümen oder Spezialeffekten. Der Rezipient ist dazu aufgefordert alle visuellen Komponenten in seiner Phantasie selber zu kreieren. Das Hören dient uns hierbei als ein Mittel der Entschleunigung, das die Zuhörer sensibilisiert, ihre Aufmerksamkeit für die Umgebung schärft und dadurch empfänglich für Bilder, Gefühle und Emotionen macht. Wir erhoffen uns dadurch eine neue Form der Narration, die durch die eigene Phantasie entsteht.
Groupe Nous arbeitet gegen die Sinnesleere, die wir draussen empfinden; die Sensationslust, die uns immer wieder durch Spektakel vermittelt wird; das immer schnellere Aufeinanderfolgen von Ereignissen, die durch nichts verbunden sind und somit keine Narration erlauben. Wir wollen ein Erlebnis kreieren, das man mit sich selbst bestreitet. Ein selbstreflexives Moment, das weit in den digitalen Alltag nachhallt.